Licht am Ende des Tunnels – Mein Weg raus aus dem Schmerz
Seit ich denken kann, genauer gesagt seit meiner ersten Menstruation, begleiten mich heftige Schmerzen. Was viele Frauen auf der ganzen Welt erleben – monatliche Krämpfe, die den Alltag lahmlegen – wurde für mich zur regelmässigen Tortur. Ich bin dankbar, dass ich wahrscheinlich keine Endometriose habe. Doch das, was mir Monat für Monat widerfährt, sind dennoch extreme Unterleibsschmerzen, die in alle Richtungen ausstrahlen: in die Oberschenkel, ins Kreuz und hoch bis in den Rücken.
Dazu gesellen sich Übelkeit, Schwindel, Schweissausbrüche, Durchfall – eine Sammlung an Symptomen, die mich regelmässig aus der Bahn warfen.
Theorie trifft Alltag – und hilft doch nicht
Immer wieder liest man dieselben Erklärungen: Prostaglandine, hormonelle Schwankungen, Kontraktionen der Gebärmutter. Medizinisch erklärbar – aber emotional kaum erträglich. Wie viele andere suchte ich nach Lösungen, hörte auf den Frauenarzt, testete Mittel und Wege. Doch: nichts half wirklich. Die Schmerzen blieben.
Ich entwickelte über die Jahre meinen eigenen „Notfallplan“: Sobald die Blutung einsetzte, griff ich zur Kombination aus Buscopan und Algifor Forte. Nach etwa 30 Minuten setzte die Wirkung ein – für etwa sechs Stunden. Danach: der nächste Zyklus Tabletten. Manchmal bis zu viermal innerhalb von zwei Tagen.
Das Problem: Ich war danach völlig benommen – müde, erschöpft, kaum funktionsfähig. Arbeiten oder dem Alltag nachgehen? Keine Chance.
Schmerzmittel ≠ Heilung
Erst vor Kurzen wurde mir klar: Wenn Schmerzmittel wirken, dann sind die Symptome zwar „weg“, aber das Problem bleibt bestehen – betäubt, nicht beseitigt. Der Körper leidet weiter, auch wenn der Kopf es nicht mehr spürt. Diese Erkenntnis war für mich ein Wendepunkt.
Natürlich weiss ich, dass es ein Privileg ist, sich in solchen Momenten ausruhen zu können. Ich habe keine Kinder und keinen körperlich fordernden Beruf – ein Umstand, den ich mir immer wieder anhören muss. Aber: Jede Geschichte ist individuell, und jede Frau verdient Verständnis.
Trotz vieler Rückschläge blieb ein Wunsch bestehen: Ich wollte die Schmerzen lindern – und zwar ohne Medikamente. Ich hatte fast alles ausprobiert. Vieles hatte eine gewisse Wirkung – doch die Schmerzen blieben. Manches – wie Mönchspfeffer – verursachte heftige Nebenwirkungen wie ein Ausschlag in meinem Gesicht.
Ich war kurz davor aufzugeben. Aber etwas in mir sagte: „Versuch es weiter, das kann es nicht gewesen sein.“
Mein Selbstversuch
Im April 2025 startete ich einen neuen Versuch – mit dem Wissen und den Erfahrungen, die ich mir auf meinem bisherigen Weg zur Naturheilpraktikerin angeeignet habe. Ernährungstechnisch musste ich kaum etwas ändern, da ich mich bereits sehr gemüse- und ballaststoffreich ernähre.
Was ich ergänzt habe:
- Hochdosierte Omega-3-Fettsäuren
- Magnesium
- Ein Vitamin-B-Komplex
- Auf mich abgestimmte pflanzliche Tinkturen
Wichtiger Hinweis: Nahrungsergänzungsmittel sollten nicht ohne Fachkenntnis hochdosiert eingenommen werden. Ich habe diesen Schritt gemacht, weil ich auf dem Weg bin, eine Fachperson zu werden – und wusste, was ich tue.
Der Durchbruch
Und dann geschah das Unerwartete: Die nächste Menstruation kam. Die Schmerzen – sonst bei 10 von 10 – erreichten diesmal nur eine 7. Und mit Wärme und sanfter Bauchmassage konnte ich sie weiter reduzieren. Auf 3 bis 4. Ohne Medikamente. Ohne das Gefühl, ohnmächtig zu werden.
Ich konnte es kaum glauben.
In den Tagen danach kamen mir immer wieder die Tränen – aus Erleichterung, aus Freude. Es war kein Wunder im medizinischen Sinn, aber für mich war es genau das.
Zum ersten Mal, seit ich 14 bin, brauchte ich keine Schmerzmittel. Zum ersten Mal konnte ich diese Tage bewusst erleben und nicht einfach nur überstehen. Ich kann diese Tage nun würdigen, statt sie zu fürchten. Und das gibt mir unglaublich viel Kraft – auch im Hinblick auf meine Zukunft als Naturheilpraktikerin.
Für alle Frauen die das lesen
Ich weiss, jeder Körper ist anders. Jede Frau erlebt ihren Zyklus individuell. Aber vielleicht kann meine Erfahrung dir Mut machen. Vielleicht darf ich eines Tages einer Leidensgenossin helfen, sich wieder mit sich selbst zu verbinden und ebenfalls schrittweise von Schmerzmitteln wegzukommen.
Es war keine Spontanheilung. Ich arbeite seit Jahren an mir – körperlich, seelisch, ganzheitlich. Doch ich glaube: Die gezielte Nährstoffversorgung war der fehlende Baustein, der mir endlich diesen Durchbruch ermöglicht hat.
Grosse Dankbarkeit
Ich bin unendlich dankbar. Der Natur. Dem Universum. Und meinem Körper, der sich so lange durchgekämpft hat. Ein grosses Dankeschön geht an dieser Stelle auch an meine liebe Naturheilpraktikerin, welche mich seit April 2022 begleitet und viel zu diesem Erfolg beigetragen hat.
Herzlichst,
Carole